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Erklärung der Katholischen Kirchengemeinde Christus König zur Errichtung von zwei neuen Flüchtlingsunterkünften in Lind und Urbach
Bereits im April 2014 haben wir als katholische Kirchengemeinde Christus König Position zur Unterkunft von Geflüchteten bezogen, als es darum ging, sie innerhalb des Gemeindegebietes – in Elsdorf, Grengel, Libur, Lind, Urbach, Wahn und Wahnheide – willkommen zu heißen. Wir freuen uns darüber, dass sich seither viele Menschen aus unserer Kirchengemeinde, aber auch darüber hinaus, für diese Aufgabe ehrenamtlich engagieren. Dies geschah und geschieht auf unterschiedlichste Weise, wie etwa Sprachkursen, Kinderbetreuung oder Familienpatenschaften. Als Kirchengemeinde unterstützen wir diesen Einsatz mit Räumen, Zeit, finanzieller Unterstützung und seit Ende 2016 durch die Einrichtung einer „Dekanatsstelle für Flucht und Asyl“. Dieses Engagement für und mit Geflüchteten ist für uns Teil unserer christlichen Verantwortung.
Aufgrund des anhaltenden Bedarfs an Flüchtlingsunterkünften und dem aus unserer Sicht begrüßenswerten Ziel, Massenunterkünfte in Turnhallen nicht mehr belegen zu müssen, hat der Rat der Stadt Köln im November 2016 die Errichtung von sieben neuen großen Flüchtlingsunterkünften beschlossen. Zwei dieser neuen Standorte – Urbach / Kennedystraße sowie Lind / Porta-Kreisel mit insgesamt 720 geplanten Plätzen – liegen im Gebiet unserer Kirchengemeinde.
Dies nehmen wir zum Anlass, uns erneut zu Wort zu melden:
Wir heißen auch die Geflüchteten in den neuen Unterkünften herzlich willkommen!
Wir sehen die Einrichtung der zwei neuen Unterkünfte für Geflüchtete als große Herausforderung. Dieser wollen wir uns stellen, dabei leugnen wir jedoch nicht die Probleme, welche sich ergeben können. Wir bieten unsere Hilfe an, das uns Mögliche zu tun, um diesen Problemen zu begegnen. Wir ermuntern weiterhin dazu, vorhandene Ängste und Vorbehalte zu überwinden, um Menschen in Not beizustehen.
Wir sehen jedoch mit Sorge, dass viele ehrenamtlich Engagierte und Unterstützer schon jetzt an ihre Grenzen kommen. Als Kirchengemeinde versuchen wir, Hilfe zu geben und Überforderung zu vermeiden, denn Engagement, Kraft und Zeit sind begrenzt. Unser Ziel ist und bleibt das Gelingen der Integration von Flüchtlingen. Unseren Einsatz in anderen sozialen Bereichen wollen und dürfen wir zudem nicht vernachlässigen. Gleichwohl werden wir das Engagement für die Geflüchteten fortsetzen und im Rahmen der Möglichkeiten unserer Kirchengemeinde weiter verstärken. Dabei werden wir auch weiterhin versuchen, neue Unterstützer und Ehrenamtliche zu gewinnen.
Die Verantwortung für die Unterbringung der geflüchteten Menschen tragen Verwaltung und Politik der Stadt Köln. Wir erwarten, dass sie diese bei Konzeption, Einrichtung und dem späteren Betrieb der neuen Flüchtlingsheime professionell wahrnehmen, so, dass Integration gelingen kann. Hierzu gehört auch die Berücksichtigung der notwendigen Infrastruktur, wie z.B. bei Schul- und Kindergartenplätzen. Wir wünschen uns eine wertschätzende Einbeziehung, Information und Unterstützung der Initiativen und ehrenamtlich Engagierten vor Ort. Eine gelungene Flüchtlingsarbeit kann nur mit und nicht gegen die Bevölkerung erfolgen. Hierfür erachten wir einen frühzeitigen und laufenden Dialog als unbedingt notwendig.
Köln-Porz, im Mai 2017
Für die Katholische Kirchengemeinde Christus König
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